Die Engel

Der kleine rote Kater blieb plötzlich stehen. Hinter ihm spielten Kätzchen auf einer bunten Sommerwiese, jagten einander und rauften spielerisch. Es sah so fröhlich aus, aber vor ihm, im klaren ruhigen Wasser des Teiches, sah er seine Mommy. Und sie weinte bitterlich. Er tapste ins Wasser und versuchte, sie zu berühren, und als er das nicht konnte, hüpfte er hinein. Nun war er ganz naß und Mommys Bild tanzte auf den Wellen fort.
"Mommy!" rief er. "Ist etwas nicht in Ordnung?"
Der kleine rote Kater drehte sich um. Eine Dame stand am Ufer des Teiches, mit traurigen, aber liebevollen Augen. Der kleine rote Kater seufzte und kletterte aus dem Wasser.
"Das muß ein Fehler sein", sagte er. "Ich sollte nicht hier sein".
Er sah zurück ins Wasser und das Bild seiner Mommy spiegelte sich wieder darin.
"Ich bin doch noch ein Baby. Mommy sagt, das muß ein Irrtum sein. Sie sagt, ich darf gar nicht hier sein".
Die freundliche Dame seufzte und setzte sich ins Gras. Der kleine rote Kater kletterte in ihren Schoß. Es war nicht Mommys Schoß, aber es war fast genauso gut. Als sie begann, ihn zu streicheln und genau dort unter dem Kinn zu kraulen, wo er es am liebsten mochte, fing er fast gegen seinen Willen zu schnurren an.
"Ich fürchte, es ist kein Fehler. Es ist Dir bestimmt, hier zu sein, und Deine Mommy weiß es tief in ihrem Herzen", sagte die Dame.
Der kleine rote Kater seufzte und lehnte seinen Kopf an den Fuß der Dame.
"Aber sie ist so traurig. Es tut mir so weh, sie so weinen zu hören. Und auch Daddy ist traurig".
"Aber sie wußten von Anfang an, daß dies geschehen würde".
"War ich denn krank?"
Das überraschte den kleinen roten Kater. Niemand hatte jemals etwas darüber gesagt und er hatte oft zugehört wenn sie dachten, er schliefe. Sie sprachen stets nur darüber, wie süß er doch war und wie schnell er gewachsen war.
"Nein, sie wußten nicht, daß Du krank warst", sagte die freundliche Dame. "Aber dennoch wußten sie, daß sie die Tränen gewählt hatten".
"Nein, das taten sie nicht", sagte der kleine rote Kater. "Wer würde schon Tränen wählen?"
Sanft küßte die Dame sein Köpfchen. Er fühlte sich sicher und warm und geliebt -aber er war noch immer voll Sorge um seine Mommy.
"Ich will Dir eine Geschichte erzählen", sagte die Dame.
Der kleine rote Kater sah auf und sah die anderen Tiere näher kommen. Katzen - Big Boy und Snowball, Shamus und Abby und auch Little Cleo und Robin. Merlin, Toby und Iggy und Zachary , Sweetie, Kamatta und Obie. Hunde auch - Sally, Baby und Morgan, Rocky und Belle. Sogar eine Eidechse namens Clyde und einige Ratten und ein Hamster namens Odo. Alle legten sich erwartungsvoll ins Gras rund um die Dame und sahen wartend zu ihr auf. Sie lächelte und begann:
"Vor langer, langer Zeit gingen die kleinen Engel zum Oberengel und baten ihn um Hilfe, weil sie so einsam waren. Der Oberengel brachte sie zu einer großen Mauer mit vielen Fenstern und ließ sie aus dem ersten Fenster auf alle möglichen Dinge schauen - Puppen und Stofftiere und Spielzeugautos und vieles mehr.
"Hier habt ihr etwas, das ihr lieben könnt,", sagte der Engel. "Diese Dinge werden eure Einsamkeit vertreiben".
"Oh, vielen Dank", sagten die kleinen Engel. "Das ist gerade, was wir brauchen".
"Ihr habt das Vergnügen gewählt", erklärte ihnen der Oberengel.
Aber nach einiger Zeit kamen die kleinen Engel zurück.
"Dinge kann man schon lieben", meinten sie. "Aber sie kümmern sich nicht darum, daß wir sie lieben".
Der Oberengel führte sie zum zweiten Fenster. Sie sahen hinaus und sahen alle möglich Arten wilder Tiere.
"Ihr könnt diese Tiere lieben", sagte er. "Sie werden wissen, daß ihr sie liebt."
Die kleinen Engel waren begeistert. Sie liefen hinaus zu den Tieren. Einer gründete einen Zoo, ein anderer ein Naturschutzgebiet, einige fütterten die Vögel.
"Ihr habt die Befriedigung gewählt", sagte der Oberengel.
Aber nach einiger Zeit kamen die kleinen Engel zurück.
"Sie wissen, daß wir sie lieben", sagten sie. "Aber sie lieben uns nicht wieder. Wir möchten auch geliebt werden."
So führte sie der Oberengel zum dritten Fenster und zeigte ihnen die Menschen.
"Hier sind Menschen zum Lieben", erklärte er ihnen.
Die kleinen Engel eilten hinaus zu den Menschen.
"Ihr habt die Verantwortung gewählt", sagte der Oberengel.
Aber bald waren sie wieder zurück.
"Menschen kann man schon lieben", klagten sie "aber oft hören sie auf, uns zu lieben und verlassen uns. Sie brechen unsere Herzen."
Der große Engel schüttelte den Kopf.
"Ich kann euch nicht mehr helfen. Ihr müßt mit dem zufrieden sein, was ich euch gegeben habe."
Da entdeckte einer der kleinen Engel ein weiteres Fenster und sah kleine und große Hunde und Katzen, Eidechsen, Hamster und Frettchen. Die anderen liefen herbei und bestaunten sie.
"Was ist mit denen?" riefen sie.
Aber der Oberengel schob sie vom Fenster weg.
"Das sind Gefühlstrainer", sagte er. "Aber wir haben Probleme mit ihrem Operating System."
"Würden sie wissen, daß wir sie lieben?" fragte einer.
"Ja", erwiderte der Oberengel widerstrebend.
"Und würden sie uns wiederlieben?" fragte ein anderer.
"Ja", erwiderte der große Engel.
"Werden sie je aufhören, uns zu lieben?" riefen sie.
"Nein", gestand der große Engel. "Sie werden euch für immer lieben."
"Dann sind sie genau das, was wir uns wünschen", riefen die kleinen Engel.
Aber der Oberengel war sehr aufgeregt.
"Ihr versteht nicht", erklärte er ihnen. "Ihr müßt sie füttern. Und ihr müßt ihre Umgebung reinigen und immer für sie sorgen."
"Das tun wir gerne", riefen die kleinen Engel.
Und sie hörten nicht zu. Sie beugten sich nieder und nahmen die zahmen Tiere in die Arme und die Liebe in ihrem Herzen spiegelte sich in den Augen der Tiere.
"Sie sind nicht gut programmiert" rief der Oberengel, "es gibt keine Garantie für sie. Wir wissen nicht, wie lange sie halten. Manche hören sehr rasch auf zu funktionieren, und manche halten länger!"
Aber das kümmerte die kleinen Engel nicht. Sie drückten die warmen weichen Körperchen an sich und ihre Herzen füllten sich mit Liebe, so daß sie fast zersprangen.
"Wir haben unsere Chance!" riefen sie.
"Ihr versteht nicht", versuchte es der Oberengel zum letzten Mal. "Sie sind so gemacht, daß selbst der Haltbarste von ihnen euch nicht überleben wird. Euer Schicksal wird sein, durch ihren Verlust zu leiden!"
Die kleinen Engel betrachteten die Tiere in ihren Armen und schluckten.
Dann sagten sie tapfer: "Das macht nichts. Es ist ein fairer Tausch für die Liebe, die sie uns geben."
Der Oberengel sah ihnen nach und schüttelte den Kopf.
"Nun habt ihr die Tränen gewählt", flüsterte er.
"Und so ist es auch geblieben", meinte die freundliche Dame. "Und jede Mommy und jeder Daddy weiß das. Wenn sie euch in ihr Herz schließen, wissen sie, daß ihr sie eines Tages verlassen werdet und sie weinen müssen."
Der kleine rote Kater setzte sich auf.
"Warum nehmen sie uns dann zu sich?" fragte er erstaunt.
"Weil auch nur eine kurze Zeit eurer Liebe den Kummer wert ist."
"Oh", sagte der kleine Kater und starrte wieder in den Teich. Da war noch immer das Bild seiner Mommy, weinend.
"Wird sie jemals aufhören zu weinen?"
Sie nickte. "Sieh, der Oberengel bedauerte die kleinen Engel. Er konnte die Tränen nicht wegzaubern, aber er mochte sie besonders."
Sie tauchte die Hand in den Teich und ließ das Wasser von ihren Fingern tropfen.
"Er machte heilende Tränen aus diesem Wasser. Jede Träne enthält ein bißchen von der glücklichen Zeit und all dem Schnurren und Streicheln und der Freude an Dir. Wenn Deine Mommy weint, heilt ihr Herz. Es mag seine Zeit dauern, aber durch ihre Tränen fühlt sie sich besser. Nach einiger Zeit wird sie nicht mehr so traurig sein, wenn sie an Dich denkt, und sich nur der schönen Zeit erinnern. Und sie wird ihr Herz wieder für einen neues Kätzchen öffnen."
"Aber dann wird sie eines Tages wieder weinen!"
Die Dame lächelte ihn an und stand auf.
"Aber sie wird auch wieder jemanden liebhaben. Daran wird sie denken".
Sie nahm Big Boy und Snowball in ihre Arme und kraulte Morgan genau dort am Ohr, wo sie es so mochte.
"Sieh nur, die Schmetterlinge kommen. Sollen wir nicht spielen gehen?"
Die anderen Tiere liefen voraus, aber der kleine rote Kater wollte seine Mommy noch nicht verlassen.
"Werden wir jemals wieder zusammen sein?" Die freundliche Dame nickte.
"Du wirst in den Augen jeder Katze sein, die sie ansieht. Und sie wird Dich im Schnurren jeder Katze hören, die sie streichelt. Und spät in der Nacht, wenn sie einschläft, wirst Du ihr nahe sein und ihr werdet beide Frieden haben. Und bald, eines Tages, wirst Du ihr einen Regenbogen senden, damit sie weiß, daß Du in Sicherheit bist und hier auf sie wartest."
"Das gefällt mir", sagte der kleine rote Kater und warf einen letzten langen Blick auf seine Mommy. Er sah ihr Lächeln unter ihren Tränen und wußte, daß ihr eingefallen war, wie er fast in die Badewanne gefallen wäre.
"Ich hab' dich lieb, Mommy", flüsterte er. "Es ist schon okay, wenn Du weinst".
Er blickte zu den anderen, die spielten, und lachten mit den Schmetterlingen.
"Oh, Mommy! Ich gehe jetzt spielen, okay? Aber ich werde immer bei Dir sein, das verspreche ich."
Dann wandte er sich um und lief den anderen nach.....

Wenn es soweit ist ...

Ich weiß noch genau die Stunde, als Du kamst in unsere Runde.
Schautest alle einzeln an. "Diesen nehme ich", sagtest Du dann.

Hochgenommen auf den Arm,
bei dir war es sehr schön warm.

Der Geruch, der war mir neu, und ich dachte voller Scheu,
was kommt jetzt auf dich zu, und ich hatte keine Ruh.

Ab ins Auto, schon ging's los,
wohin komm ich denn nun bloß?

Bald war diese Fahrt vorbei, mir war alles einerlei.
Denn vor Angst konnte ich nur beben, auf den Teppich ging der Segen.

Ins Körbchen setztest Du mich nun, um mich dort mal auszuruhen.
Neugierig sah ich mich dann um, aber es war doch zu dumm.

Keiner war zum spielen da, und es wurde mir nun klar;
jetzt bist du doch ganz alleine, hört denn keiner, daß ich weine?

Dann kamst Du ins Zimmer rein, sprachst ganz ruhig auf mich ein.
Mein ganzer Kummer war verflogen, sie waren weg nun meine Sorgen.
Es war, als hätte ich geträumt, nun hatte ich einen großen Freund!

Viele Jahre sind wir nun zusammen, sind durch Dick und Dünn gegangen.
Meine Beine wollen oft nicht mehr. Das Laufen fällt mir oft gar schwer.

Ich will es nun doch einmal wagen und es Dir ganz offen sagen:

Wenn mein Herz mal nicht mehr schlägt, großer Kummer dich bewegt,
einen Trost in Deinem Leid: Sie war schön mit Dir, die Zeit.
Denke dann in stillen Stunden, wieviel Liebe uns verbunden.
Einer war für den Andern da, und es war doch wirklich klar:
Eine Liebe, rein wie das Licht, mein Herz, das schlug nur für Dich.

 

Autor unbekannt

Die Geschichte von den kleinen Engeln

Der kleine rote Kater blieb plötzlich stehen. Hinter ihm spielten Kätzchen auf einer bunten Sommerwiese, jagten einander und rauften spielerisch. Es sah so fröhlich aus, aber vor ihm, im klaren ruhigen Wasser des Teiches, sah er seine Mommy. Und sie weinte bitterlich. Er tapste ins Wasser und versuchte, sie zu berühren, und als er das nicht konnte, hüpfte er hinein. Nun war er ganz nass und Mommys Bild tanzte auf den Wellen fort. "Mommy!" rief er. "Ist etwas nicht in Ordnung ?"

Der kleine rote Kater drehte sich um. Eine Dame stand am Ufer des Teiches, mit traurigen, aber liebevollen Augen. Der kleine rote Kater seufzte und kletterte aus dem Wasser.

"Das muss ein Fehler sein", sagte er. "Ich sollte nicht hier sein". Er sah zurück ins Wasser und das Bild seiner Mommy spiegelte sich wieder darin. "Ich bin doch noch ein Baby. Mommy sagt, das muss ein Irrtum sein. Sie sagt, ich darf gar nicht hier sein".

Die freundliche Dame seufzte und setzte sich ins Gras. Der kleine rote Kater kletterte in ihren Schoß. Es war nicht Mommys Schoß, aber es war fast genauso gut. Als sie begann, ihn zu streicheln und genau dort unter dem Kinn zu kraulen, wo er es am liebsten mochte, fing er fast gegen seinen Willen zu schnurren an.

"Ich fürchte, es ist kein Fehler. Es ist Dir bestimmt, hier zu sein, und Deine Mommy weiß es tief in ihrem Herzen", sagte die Dame.

Der kleine rote Kater seufzte und lehnte seinen Kopf an den Fuß der Dame. "Aber sie ist so traurig. Es tut mir so weh, sie so weinen zu hören. Und auch Daddy ist traurig".

"Aber sie wussten von Anfang an, dass dies geschehen würde".

"War ich denn krank ?" Das überraschte den kleinen roten Kater. Niemand hatte jemals etwas darüber gesagt und er hatte oft zugehört wenn sie dachten, er schliefe. Sie sprachen stets nur darüber, wie süß er doch war und wie schnell er gewachsen war.

"Nein, sie wussten nicht, dass Du krank warst", sagte die freundliche Dame. "Aber dennoch wussten sie, dass sie die Tränen gewählt hatten".

"Nein, das taten sie nicht", sagte der kleine rote Kater. "Wer würde schon Tränen wählen ?"

Sanft küsste die Dame sein Köpfchen. Er fühlte sich sicher und warm und geliebt - aber er war noch immer voll Sorge um seine Mommy. "Ich will Dir eine Geschichte erzählen", sagte die Dame.

Der kleine rote Kater sah auf und sah die anderen Tiere näher kommen. Katzen - Big Boy und Snowball, Shamus und Abby und auch Little Cleo und Robin. Merlin, Toby und Iggy und Zachary , Sweetie, Kamatta und Obie. Hunde auch - Sally, Baby und Morgan, Rocky und Belle. Sogar eine Eidechse namens Clyde und einige Ratten und ein Hamster namens Odo. Alle legten sich erwartungsvoll ins Gras rund um die Dame und sahen wartend zu ihr auf. Sie lächelte und begann:

Vor langer, langer Zeit gingen die kleinen Engel zum Oberengel und baten ihn um Hilfe, weil sie so einsam waren. Der Oberengel brachte sie zu einer großen Mauer mit vielen Fenstern und ließ sie aus dem ersten Fenster auf alle mögliche Dinge schauen - Puppen und Stofftiere und Spielzeugautos und vieles mehr. "Hier habt ihr etwas, das ihr lieben könnt,", sagte der Engel. "Diese Dinge werden eure Einsamkeit vertreiben".

"Oh, vielen Dank", sagten die kleinen Engel. "Das ist gerade, was wir brauchen".

"Ihr habt das Vergnügen gewählt", erklärte ihnen der Oberengel.

Aber nach einiger Zeit kamen die kleinen Engel zurück. "Dinge kann man schon lieben", meinten sie. "Aber sie kümmern sich nicht darum, dass wir sie lieben".

Der Oberengel führte sie zum zweiten Fenster. Sie sahen hinaus und sahen alle möglich Arten wilder Tiere. "Ihr könnt diese Tiere lieben", sagte er. "Sie werden wissen, dass ihr sie liebt."

Die kleinen Engel waren begeistert. Sie liefen hinaus zu den Tieren. Einer gründete einen Zoo, ein anderer ein Naturschutzgebiet, einige fütterten die Vögel.

"Ihr habt die Befriedigung gewählt", sagte der Engel.

Aber nach einiger Zeit kamen die kleinen Engel zurück. "Sie wissen, dass wir sie lieben", sagten sie. "aber sie lieben uns nicht wieder. Wir möchten auch geliebt werden."

So führte sie der Oberengel zum dritten Fenster und zeigte ihnen die Menschen. "Hier sind Menschen zum Lieben", erklärte er ihnen und die kleinen Engel eilten hinaus zu den Menschen.

"Ihr habt die Verantwortung gewählt", sagte der Oberengel.

Aber bald waren sie wieder zurück. "Menschen kann man schon lieben", klagten sie "aber oft hören sie auf, uns zu lieben und verlassen uns. Sie brechen unsere Herzen."
Der große Engel schüttelte den Kopf. "Ich kann euch nicht mehr helfen. Ihr müsst mit dem zufrieden sein, was ich euch gegeben habe".

Da entdeckte einer der kleinen Engel ein weiteres Fenster und sah kleine und große Hunde und Katzen, Eidechsen, Hamster und Frettchen. Die anderen liefen herbei und bestaunten sie. "Was ist mit denen?" riefen sie.

Aber der Oberengel schob sie vom Fenster weg. "Das sind Gefühlstrainer", sagte er. "aber wir haben Probleme mit ihrem Operating System".

"Würden sie wissen, dass wir sie lieben ?" fragte einer.

"Ja", erwiderte der Oberengel widerstrebend.

"Und würden sie uns wiederlieben ?" fragte ein anderer.

"Ja", erwiderte der große Engel.

"Werden sie je aufhören, uns zu lieben ?" riefen sie.

"Nein", gestand der große Engel. "Sie werden euch für immer lieben".

"Dann sind sie genau das, was wir uns wünschen", riefen die kleinen Engel.

Aber der Oberengel war sehr aufgeregt. "Ihr versteht nicht", erklärte er ihnen. "Ihr müsst sie füttern. Und ihr müsst ihre Umgebung reinigen und immer für sie sorgen".

"Das tun wir gerne", riefen die kleinen Engel. Und sie hörten nicht zu. Sie beugten sich nieder und nahmen die zahmen Tiere in die Arme und die Liebe in ihrem Herzen spiegelte sich in den Augen der Tiere.

"Sie sind nicht gut programmiert" rief der Oberengel, "es gibt keine Garantie für sie. Wir wissen nicht, wie lange sie halten. Manche hören sehr rasch auf zu funktionieren, und manche halten länger !"

Aber das kümmelte die kleinen Engel nicht. Sie drückten die warmen weichen Körperchen an sich und ihre Herzen füllten sich mit Liebe, so dass sie fast zersprangen. "Wir haben unsere Chance !" riefen sie.

"Ihr versteht nicht", versuchte es der Oberengel zum letzten Mal. "Sie sind so gemacht, dass selbst der Haltbarste von ihnen euch nicht überleben wird. Euer Schicksal wird sein, durch ihren Verlust zu leiden !"

Die kleinen Engel betrachteten die Tiere in ihren Armen und schluckten. Dann sagten sie tapfer: "Das macht nichts. Es ist ein fairer Tausch für die Liebe, die sie uns geben."

Der Oberengel sah ihnen nach und schüttelte den Kopf. "Nun habt ihr die Tränen gewählt", flüsterte er.

"Und so ist es auch geblieben", meinte die freundliche Dame. "Und jede Mommy und jeder Daddy weiß das. Wenn sie euch in ihr Herz schließen, wissen sie, dass ihr sie eines Tages verlassen werdet und sie weinen müssen."

Der kleine rote Kater setzte sich auf. "Warum nehmen sie uns dann zu sich ?" fragte er erstaunt.

"Weil auch nur eine kurze Zeit eurer Liebe den Kummer wert ist."

"Oh", sagte der kleine Kater und starrte wieder in den Teich. Da war noch immer das Bild seiner Mommy, weinend. "Wird sie jemals aufhören zu weinen ?"

Die alte Dame nickte. "Sieh, der Oberengel bedauerte die kleinen Engel. Er konnte die Tränen nicht wegzaubern, aber er mochte sie besonders". Sie tauchte die Hand in den Teich und ließ das Wasser von ihren Fingern tropfen.

"Er machte heilende Tränen aus diesem Wasser. Jede Träne enthält ein bisschen von der glücklichen Zeit und all dem Schnurren und Streicheln und der Freude an Dir. Wenn Deine Mommy weint, heilt ihr Herz. Es mag seine Zeit dauern, aber durch ihre Tränen fühlt sie sich besser. Nach einiger Zeit wird sie nicht mehr so traurig sein, wenn sie an Dich denkt, und sich nur der schönen Zeit erinnern. Und sie wird ihr Herz wieder für einen neues Kätzchen öffnen."

"Aber dann wird sie eines Tages wieder weinen !"

Die Dame lächelte ihn an und stand auf. "Aber sie wird auch wieder jemanden lieb haben. Daran wird sie denken".
Sie nahm Big Boy und Snowball in ihre Arme und kraulte Morgan genau dort am Ohr, wo sie es so mochte.

"Sieh nur, die Schmetterlinge kommen. Sollen wir nicht spielen gehen?" Die anderen Tiere liefen voraus, aber der kleine rote Kater wollte seine Mommy noch nicht verlassen.

"Werden wir jemals wieder zusammen sein ?"

Die freundliche Dame nickte. "Du wirst in den Augen jeder Katze sein, die sie ansieht. Und sie wird Dich im Schnurren jeder Katze hören, die sie streichelt. Und spät in der Nacht, wenn sie einschläft, wirst Du ihr nahe sein und ihr werdet beide Frieden haben. Und bald, eines Tages, wirst Du ihr einen Regenbogen senden, damit sie weiß, dass Du in Sicherheit bist und hier auf sie wartest."

"Das gefällt mir", sagte der kleine rote Kater und warf einen letzten langen Blick auf seine Mommy. Er sah ihr Lächeln unter ihren Tränen und wusste, dass ihr eingefallen war, wie er fast in die Badewanne gefallen wäre.

"Ich hab Dich lieb, Mommy", flüsterte er. "Es ist schon okay, wenn Du weinst". Er blickte nach den anderen, die spielten, und lachten mit den Schmetterlingen. "Oh, Mommy ! Ich gehe jetzt spielen, okay? Aber ich werde immer bei Dir sein, das verspreche ich."

Dann wandte er sich um und lief den anderen nach.....
(Autor unbekannt)

Engel schnurren  

Engel koennen als hoehere Wesen,
selbstverstaendlich Gedanken lesen.
Was mich nicht weiter beeindrucken kann,
auch Katzen denken einander an.

Engel, das ist nicht zu bestreiten,
sehen in andere Wirklichkeiten.
Auch das erstaunt mich nicht unsaeglich,
Katzen machen das tagtaeglich.

Und Engel bringen, so wird erzaehlt,
bisweilen Erleuchtung, sofern sie wem fehlt.
Wer oefter mit seiner Katze spricht,
braucht zum Begreifen die Engel nicht.

Engel koennen dank guter Nerven
bei bedarf einen Blick in die Zukunft werfen.
Das ist fuer Katzen auch nicht schwer,
sie wissen vieles auch vorher.

So sicher, wie Tiger bruellen und Tauben gurren,
haben Engel vier Pfoten und schnurren.....
Auch haben Katzen den Engeln etwas voraus.
Man trifft sie öfters an zu Haus .......

Autor leider unbekannt....

Leih' mir ein kleines Kätzchen

Ich will dir ein kleines Kätzchen für eine Weile leihen
hat Gott gesagt.
Damit du es lieben kannst, solange es lebt
und trauern, wenn es tot ist.

Vielleicht für zwölf oder vierzehn Jahre,
vielleicht auch zwei oder drei.
Wirst du darauf aufpassen, für mich,
bis ich es zurückrufe?

Sie wird dich bezaubern
um dich zu erfreuen
und sollte ihr Bleiben nur kurz sein,
du hast immer die Erinnerungen
um dich zu trösten.

Ich kann dir nicht versprechen, daß sie bleiben wird
weil alles von der Erde zurückkehren muß,
aber es gibt eine Aufgabe, die
dieses Kätzchen lernen muß.

Ich habe auf der ganzen Welt
nach dem richtigen Lehrer gesucht.
Und von allen Leuten, die die Erde bevölkern
hab ich dich auserwählt.

Willst du ihr alle deine Liebe geben
und nicht denken, daß deine Arbeit umsonst war?
Und mich auch nicht hassen
wenn ich das Kätzchen zu mir heim hole?

Mein Herz antwortete:
mein Herr, dies soll geschehen.
Für all die Freuden, die dieses Kätzchen bringt
werde ich das Risiko der Trauer eingehen.

 

Wir werden sie mit Zärtlichkeit beschützen
und sie lieben, solange wir dürfen.
Und für das Glück, das wir erfahren durften
werden wir für immer dankbar sein.

Aber solltest du sie früher zurückrufen,
viel früher, als geplant
werden wir die tiefe Trauer meistern
und versuchen, zu verstehen.

Wenn wir es mit unserer Liebe geschafft haben
deine Wünsche zu erfüllen
in Erinnerung an ihre süße Liebe.
Bitte hilf uns in unserer Trauer.

Wenn unser geliebtes Kätzchen
diese Welt voll von Spannung und Zwietracht verläßt,
schicke uns doch bitte eine andere bedürftige Seele
um sie ihr leben lang zu lieben.

(Autor unbekannt)

Für einen Freund
Bis vor kurzem hatte ich, einen Hund, den liebte ich. Hast nichts böses je verbrochen, warst dem Menschen zugetan, heute hast du sterben müssen, gehörst der falschen Rasse an.
Warst Begleiter mir und Freund, auf den Streifen in der Nacht, alle Ausbildungen und Prüfung, mit Bravur hast du gemacht. Doch des Menschen blinder Hass hat vor dir nicht Halt gemacht.

Wie oft hast im Einsatz du, eines Menschen Leben gerettet, bist mit Eifer und mit Mut in den tiefsten Schacht geklettert, das verschollne Kind gewittert und nach Haus zurück gebracht.

Hund, ich trauere um dich und um alle deiner Rassen, hast deine Treue jetzt bezahlt, weil du stets und sehr gelassen, allen Menschen hast vertraut.

Deine Taten zählten nicht, qualvoll war dein Tod durch Gift, von des Hundehassers Hand, Opfer einer Hexenjagd in diesem so verirrten Land.

Ich erinnere mich zurück, denk an Stunden voller Glück, seh dich laufen, seh' dich toben, mit deinen Freunden groß und klein, jetzt siehst du mich von dort oben, ja, sieh her mein Hund, ich wein.

Sicher hast du dort gefunden, deinen Frieden und dein Glück, doch ich bleib alleine hier unten, bleibe ohne dich zurück. Denk an unsere schönen Zeiten gern erinnere ich mich zurück.

Für einen treuen Hund, in Angedenken aller anderen Hunde die in diesem Lande hingerichtet werden.

An Herrchen und Frauchen!


Heute bin ich gestorben. Ihr habt genug von mir gehabt.
Ihr habt mich in ein Tierheim gebracht. Es war überfüllt. Wahrscheinlich bin ich unter einem unglücklichen Stern geboren.

Jetzt liege ich in einem schwarzen Plastiksack. Mein Halsband, das zu klein war und auch schmutzig, hat die Frau, die mich auf das ewige Jagdfeld geschickt hat, abgenommen. Das und die kaum benutzte Leine, die Ihr hier gelassen habt, wird ein anderer Welpe bekommen.

Hätte es sein können, dass ich immer noch bei Euch zu Hause wäre, wenn ich den Schuh nicht zerkaut hätte?
Ich wußte nur, dass es Leder ist, es lag vor mir auf dem Boden. Ich wollte nur spielen. Ihr habt vergessen Hundespielzeug zu kaufen.
Hätte es sein können, dass ich immer noch bei Euch zu Hause wäre, wenn ich stubenrein gewesen wäre?
Ihr habt meine Nase da reingedrückt. Ich verstand es nicht. Es gibt doch Bücher und Schulen, wo man lernen kann, wie man Welpen so etwas beibringt.
Hätte es sein können, dass ich immer noch bei Euch zu Hause wäre, wenn ich keine Flöhe in die Wohnung geschleppt hätte?
Aber ohne Mittel kann ich sie nicht los werden.
Hätte es sein können, dass ich immer noch bei Euch zu Hause wäre, wenn ich nicht gebellt hätte?
Aber ich habe doch nur gesungen: Ich bin da, ich bin da, ich bin erschrocken und so einsam. Ich möchte Euer bester Freund werden.
Hätte es sein können, dass ich immer noch bei Euch zu Hause wäre, wenn ich Euch erfreut hätte?
Aber wenn Ihr mich schlagt, wie kann ich Euch da erfreuen?
Hätte es sein können, dass ich immer noch bei Euch zu Hause wäre, wenn Ihr mich gelehrt hättet, mich richtig zu benehmen?

Nach der ersten Woche, habt Ihr keine Zeit mehr für mich gefunden. Ich habe den ganzen Tag auf Euch gewartet.

Heute bin ich gestorben.

Euer Welpe

Oh! Welche Liebe, Bewunderung und Stolz...

 

Sie betreten unsere Welt, naß, wackelig und warm
Und kennen das Leben nicht, das sie erwartet
Sie kämpfen um Atem, Futter und Wachstum,
Um der Liebling eines stolzen und liebenden Menschen zu werden.

Die Glücklichen finden eine Familie, die ihnen Liebe schenkt
Die Kranken verlassen uns mit einem Seufzen
Die Ungewollten werden ausgesetzt, naß und zitternd
Ohne einen liebenden Besitzer, der ihr Jaulen hört.

Hier ein paar Gedanken zum Entstehen dieses Welpen
Wieviel wirst Du für ihn tun und sorgen ?
Bist Du bereit, diese Seele zu lieben, zu ehren und zu pflegen ?
Bis zu seinem letzten Tag ?

Wenn Du diese süßen Welpen züchtest, um die Linie zu verbessern
Wirst Du ihnen beistehen, auch wenn sie krank sind ?
Wenn sie verkauft sind und dann nicht mehr gewollt und zu Dir zurückgebracht werden
Bist Du bereit, sie hereinzulassen ?

Sei liebevoll, fürsorglich und verantwortungsvoll genug
um ihnen Dein Zuhause und Dein Herz wieder zu schenken
Denn du bist es, der sie auf ihre Reise geschickt hat,
Ja, Du bist es der ihnen den Anfang gegeben hat.

Bitte gib ihnen ein Ende, wie der Anfang, den sie hatten
Und denke daran, tief in ihrem Inneren stecken liebende Seelen
Ja, gib ihnen ihr Ende, wie Du ihnen ihren Anfang gegeben hast
Gefüllt mit Liebe, Bewunderung und Stolz

Hund und Katze - von Wilhelm Busch

Miezel, eine schlaue Katze,
Molly, ein begabter Hund,
Wohnhaft an demselben Platze,
Haßten sich aus Herzensgrund.

Schon der Ausdruck ihrer Mienen,
Bei gesträubter Haarfrisur,
Zeigt es deutlich: Zwischen ihnen
Ist von Liebe keine Spur.

Doch wenn Miezel in dem Baume,
Wo sie meistens hin entwisch,
Friedlich dasitzt, wie im Traume,
Dann ist Molly ausser sich.

Beide lebten in der Scheune,
Die gefüllt mit frischem Heu,
Alle beide hatten Kleine,
Molly zwei und Miezel drei.

Einst zur Jagd ging Miezel wieder
Auf das Feld. Da geht es bumm.
Der Herr Förster schoß sie nieder.
Ihre Lebenszeit ist um.

Oh, wie jämmerlich miauen
Die drei Kinderchen daheim.
Molly eilt, sie zu beschauen,
Und ihr Herz geht aus dem Leim.

Und sie trägt sie kurzentschlossen
Zu der eignen Lagerstatt,
Wo sie nunmehr fünf Genossen
An der Brust zu Gaste hat.

Mensch mit traurigem Gesichte,
Sprich nicht nur von Leid und Streit,
Selbst in Brehms Naturgeschichte
Finder sich Barmherzigkeit.

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